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Unsere Bücher und Empfehlungen:
Emanuel Berger,
Erinnerungen an eine Kindheit im Holocaust
Der in der aktuellen Ausgabe des »Spiegel« (Nr. 5 / 26.01.2024) erschienene Artikel »Die Erbsünde«, über die Rückführung des Anwesens der Kinderpension Donat-Lindenbaum in Wandlitz an die Jüdische Gemeinde, wird auch aus der im Textpunkt Verlag erschienen Autobiografie Emanuel Bergers zitiert, dessen Pflegemutter Alice Donat mit ihm und seinem Bruder Erwin nach Auschwitz III, Buna / Monowitz deportiert wurden. Emanuel Berger beschreibt eine Kindheit in Berlin, in der sich langsam die Schlinge um den Hals der jüdischen Bevölkerung zuzieht. Vorerst Schutz finden er und sein Bruder in oben genannter Kinderpension Donat-Lindenbaum in Wandlitz. Nachdem die Brüder und ihre Pflegemutter nach Ausschwitz deportiert werden, finden Erwin und Alice Donat bereits bei ihrer Ankunft den Tod. Allein auf sich gestellt überlebt der erst 14jährige Emanuel und beschreibt aus der Perspektive eines jungen und noch unerfahrenen Menschen die menschenverachtenden Lebensbedingungen, denen die Häftlinge der Konzentrationslager ausgeliefert waren. 1945 von amerikanischen Truppen befreit, wird Emanuel Berger mit 250 anderen Jugendlichen vom Roten Kreuz in die Schweiz gebracht, wo er mit Hilfe von ORT auf ein »normales Leben« vorbereitet werden soll. Aber auch hier ist er Diskriminierung und Zurückweisung ausgesetzt und als nach vier Jahren das Programm beendet wird, wandert Emanuel Berger nach Melbourne, Australien aus.
Die von ihm im Alter von 83 Jahren verfasste Biografie widmet er seinem Bruder Erwin und seiner Pflegemutter Alice Donat, sowie der Nachwelt als Mahnmal gegen Volksverhetzung und den daraus resultierenden Gräueltaten.
»Leben am Lietzensee«
Überarbeitete 6. Auflage, von Irene Fritsch
Das Wohngebiet um den Lietzensee gehört bis heute zu den Topadressen Berlins, seit jeher bevorzugt von Künstlern und Intelektuellen. Erzählt wird die Geschichte von See, Park, Häusern und ihren Bewohnern, von der bislang vielen nur wenig bekannt ist.Für ausgedehnte Spaziergänge um den Lietzensee angelegt, ist das Buch mit seinen historischen Recherchen, mit Zeitzeugenberichten und ausführlichen Ausschnitten aus Romane und Gedichten insgesamt eine Berlin-Geschichte im Kleinen.
»Von Haus zu Haus am Kurfürstendamm«
Geschichte und Geschichten zu Berlins ersten Boulevard
Er ist Deutschlands bekanntester Boulevard – der Kurfürstendamm im Berliner Westen. Aus Bauakten, zeitgenössischen Berichten und neuerschlossenem Archivmaterial entsteht in diesem Band das facettenreiche Panorama des Lebens und Wohnen am Kurfürstendamm. Aus detaillierten Informationen zur Baugeschichte jedes einzelnen Gebäudes – eben »Haus für Haus« –, aus Episoden aus dem Leben bekannter und unbekannter Persönlichkeiten, heiteren Anekdoten wie tragischen Begebenheiten entsteht die Biografie einer Straße, die seit über einem Jahrhundert weit mehr ist als nur Verkehrsweg und Heimstatt: Inbegriff für weltstädtisches Leben und kulturelle Offenheit.
Schnee über Rossoschka
Eine Spurensuche
Der neue Roman von Marianne Suhr
Lange schon vorbei, und doch wirkt er nach, der Zweite Weltkrieg.
Fast fünfzig Jahre nach dessen Ende, kurz vor ihrem Tod, übergibt Margarete Voss ihrer Tochter Briefe des im Krieg vermissten Vaters.
Die Tochter hat ihren Vater nicht kennengelernt. Er hat ihr nie gefehlt. Dennoch begibt sie sich Jahrzehnte später auf eine Reise, die sie zu dem Ort führt, wo der Vater seine letzten Briefe geschrieben hat: nach Wolgograd, im Krieg Stalingrad, zum Friedhof Rossoschka.
Zum Zeitpunkt der Reise (2013) finden in Russland die Gedenkfeiern zum 70. Jahrestag des „Sieges über den Faschismus“ statt. Die Tochter ist Mitglied einer deutschen Delegation, die neben anderen internationalen Gästen offiziell an den Feiern teilnimmt.
Die Erlebnisse dieser Tage werden dokumentiert, der Besuch der Kriegsgräberstätte Rossoschka, dem eigentlichen Ziel der deutschen Gruppe, wird zum besonderen Ereignis.
Die Reisenden werden von der Russin Irina als Stadtführerin betreut, die sich gegenüber der deutschen Besucherin als Tochter eines deutschen Soldaten outet.
Aus dieser Begegnung entwickelt sich eine neue Geschichte, die im Berlin des Jahres 2017 ihre Fortsetzung findet und die Vergangenheit mit der Gegenwart verknüpft.
Gefährlicher Reigen am Lietzensee
Der neue Lietzensee-Roman von Irene Fritsch
1919 – Der Weltkrieg ist beendet, doch die Menschen kommen nicht zur Ruhe. Nicht nur Armut und Hunger, sondern auch Straßenschlachten, politische Morde und Streiks bestimmen ihren Alltag.
Dennoch scheint am Lietzensee der Wiederaufbau erfolgreich zu beginnen, aber das Leben am See, wo sich die Wege der unterschiedlichsten Menschen kreuzen, wird immer wieder gestört durch gefährliche Ereignisse: so müssen u.a. zwei junge Mädchen, Frieda und Olga, einen Flüchtling vor dem Freikorps verstecken, der Vater ihres Freundes wird überfallen und ausgeraubt, der Gartendirektor Erwin Barth findet eine Leiche im Lietzenseepark. Und auch der „Bruder“ eines Ringvereins schleicht am See herum, auf der Suche nach einem Verräter. Mit Hilfe von Kommissar Krause werden die Verbrechen und übrigen Geheimnisse aufgeklärt.
Schließlich ist die fulminante Aufführung des „Reigens“ in dem neuen Theater am See nicht nur für Frieda und Olga, sondern für viele ein Signal dafür, dass eine neue, vielleicht bessere Zeit angebrochen ist.
Politik & Zeitgeschichte Aktuell:
Zuchthaus Brandenburg-Görden 1941–1945 Der letzte Anstaltsleiter im »Dritten Reich«Herbert Thümmler – Person und Amt. Juristische Aufarbeitung
Das Zuchthaus Brandenburg-Görden gehörte zu den größten Haftanstalten seiner Art im »Dritten Reich«. Es war Ort von mehr als 2.000 Hinrichtungen und vielfältigsten Unrechts und Leids. Der letzte Anstaltsleiter wurde nach dem Krieg der Stiefvater des Verfassers. Anhand des reichhaltig vorhandenen Aktenmaterials zeichnet Wedigo Orlowsky den Lebensweg und den beruflichen Werdegang vor dem Hintergrund des damaligen zeitgeschichtlichen Kontextes. Die Entwicklung der Rechtsprechung unter der NS-Herrschaft wird dabei ebenso vertieft dargestellt wie etwa die gegen die sog. Asozialen gerichtete Politik und deren Folgen für die betroffenen Strafgefangenen. Ausführlich werden die Jahre der Tätigkeit des Stiefvaters in Brandenburg bis zu seiner Flucht beim Anrücken der sowjetischen Truppen dokumentiert. Ebenso die nach dem Krieg entstandenen Zeugnisse ehemaliger Gefangener, die dem folgenden Entnazifizierungsverfahren und den schon früh begonnenen staatsanwaltlichen Ermittlungen zugrunde lagen. Letztere erweisen sich bei ins Einzelne gehender kritischer Betrachtung als lückenhaft und im Ergebnis als unbefriedigend. Gerade bei den gravierendsten Vorwürfen im Zusammenhang mit den letzten Hinrichtungen am 20. April 1945 oder mit der gegen »asoziale« Gefangene gerichteten Aussonderungsaktion zeigt sich, dass wesentliche rechtliche Aspekte gar nicht in den Blick geraten sind und vor Fragen stellen, die heute nicht mehr beantwortet werden können. Der ausführlich dargestellte gesellschafts- und rechtspolitische Kontext in der Nachkriegszeit bietet Anhaltspunkte für eine Erklärung dieses Befundes.Eine vor dem Hintergrund persönlichen Erlebens kommentierte Dokumentation, in der »die zu allen Zeiten für jedermann gegenwärtige Gefahr, sich – wie schleichend – in Unrecht zu verstricken«, deutlich wird.
Regional Aktuell: »Rieselfelder,Liegekur und Runkelrüben «
Das Stadtgut Blankenfelde im Norden Berlins
Blankenfelde ist das am besten erhaltene Dorf des Landes Berlin und liegt noch immer frei inmitten von Wiesen, Feldern und Wald an der nördlichen Grenze des Stadtbezirks Pankow. Seine Geschichte ist nicht die eines typisch märkischen Gutsdorfes, denn seit die Stadt Berlin 1882 den Gutshof im Dorf Blankenfelde mit seinen großen Äckern ankaufte, wurde das Areal am Stadtrand zum Experimentierfeld der Berliner Politik : Wo heute Berliner Erholungssuchende spazieren, radeln und reiten entstanden und verschwanden Rieselfelder und Obstplantagen, Heilstätten und Viehställe, Gefangenenlager und Grenzanlagen, Müllkippen und Bauschuttdeponien. Das Buch zur Ausstellung »Rieselfelder, Liegekur und Runkelrüben – Das Stadtgut Blankenfelde im Norden Berlins« dokumentiert die wechselvolle Geschichte des Stadtgutes Blankenfelde und gewährt zugleich Einblicke in die Berliner Stadtgeschichte.
Der sechste Lietzensee-Roman von Irene Fritsch
Literatur Aktuell: »Fremde Vögel«
Der fünfte Roman von Marianne Suhr im Textpunkt Verlag
Fontane und die Quitzows, das Havelland und wandernde Vögel, Menschengeschichten und eine
Journalistin und Stadtfrau, die sich einlassen muss: 2013 : Mitten im Hochwassergebiet brennt ein
Haus. Es ist das Haus der Großeltern der Berliner Journalistin Luisa, das ihr Cousin Ludwig allein
bewohnt. Ludwig, der den Brand überlebt hat, bittet Luisa, zu ihm zu kommen.
Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung, geht Vermutungen und Verdächtigungen der
Dorfbewohner nach, die sich auf Flüchtlinge, „Asylanten“, beziehen, die den Einheimischen
unheimlich sind. Luisa wird einbezogen in ein ihr fremdes, nur scheinbar beschauliches Dorfleben,
erfährt in einer Woche Menschengeschichten, wird konfrontiert mit Angriffen und Vorurteilen und
hört Meinungen und Gerüchte, jemand sagt, die seien „wie das Twittern von Pappeln im Wind“.
Luisa muss über ihre eigenen Vorurteile, Versäumnisse und Entscheidungen nachdenken
und fasst einen Entschluss.
Literatur Aktuell: »Kalter Krieg am Lietzensee«
Zweite Auflage des dritten Lietzensee-Roman von Irene Fritsch
1926. Leni Brose, ein junges Mädchen vom Lande, kommt nach Berlin, um Telefonistin zu werden. Schnell wächst sie in die Rolle einer modernen, berufstätigen Frau hinein, lernt aber auch durch ihre Liebe zu einem angehenden Schriftsteller vor dem Hintergrund des aufkommenden Nationalsozialismus die Schattenseiten des Lebens kennen... Jahre später fällt Lenis Tagebuch der jungen Musiklehrerin Anna in die Hände, und sie beginnt zusammen mit ihrer Freundin Carla, die Geheimnisse, die Leni umgaben, und sogar einen Mord aufzudecken.
Alle unsere Bücher auf einen Blick!