04 Von Tonwaren zum Olympiastadion – Die Berliner Familie March

Artikel-Nr.: 978-3-938414-05-7
12,40


Die industrielle Entwicklung Charlottenburgs ist eng mit dem Namen March verbunden. In ihrem Buch »Die Berliner Familie March, … eine Erfolgsstory« beschreiben die Autorinnen Birgit Jochens und Doris Hünert den fast 150-jährigen Werdegang dieser Familie. Wer den Namen March hört, bringt ihn sicherlich zuerst mit Werner March, dem Architekten des Berliner Olympiastadions, in Verbindung. Dass sich hinter diesem Namen eine Familiendynastie auf dem Gebiet von Architektur und Gestaltung verbirgt, ist dagegen weniger bekannt. Genau dieser eng mit Charlottenburg verbundenen Familiengeschichte widmet sich die Publikation. Ernst March gründete 1838 eine Töpferei in Charlottenburg, aus der sich eine Tonwarenfabrik etablierte, deren Bauschmuck aus Terrakotta und Industriekeramik wichtige Gebäude Berlins prägte. Seine Frau Sophie March führte den Betrieb nach dem Tod ihres Mannes über die politisch bewegten Jahre um 1848 weiter. Unter der Leitung die Söhne Paul und Emil expandierte die Firma weiter - in dieser Zeit fertigt sie und unter anderem den Fassadenschmuck für das Rote Rathaus und das Kunstgewerbemuseum (heute Martin-Gropius-Bau). Auch außerhalb Berlins wurde die Firma an großen Projekten beteiligt, sei es bei der Königsberger oder der Rostocker Universität, der Akademie der Wissenschaften in Budapest oder dem Haus des Kunstvereins in Kassel. Der jüngste Sohn von Ernst und Sophie, Otto March, machte sich als Architekt vor allem mit Wohn- und Geschäftshäusern (u. a. das Geschäftshaus „Zum Hausvoigt“ am Hausvogteiplatz) einen Namen. Dessen Sohn Werner March trat in die Fußstapfen seines Vaters und wurde mit den Bauten zur Olympiade 1936 berühmt. Dieses Buch trägt nun Resultate der verdienstvollen Forschungsarbeit des Heimatmuseums Charlottenburg zusammen, die gleichzeitig auch in einer Ausstellung präsentiert werden. Den gewichtigsten Beitrag der Textsammlung lieferte hierfür Birgit Jochens mit „Die Firma ,Ernst March, Söhne‘ in Charlottenburg“. Weitere Aufsätze sind Otto und Werner March sowie den Marchschen Terrakotten in Radebeul gewidmet. Der Anhang mit Lebensläufen sowie dem Verzeichnis von Bauten und Anlagen mit Produkten der Tonwarenfabrik March sowie den Arbeiten der Architekten Otto und Werner March macht das Buch zu einer Fundgrube für den architektur- und stadtgeschichtlich interessierten Leser. Ein Auszug aus dem Tagebuch der Sophie March komplettiert die Materialsammlung und gibt Einblick in die Probleme einer Unternehmerin im 19. Jahrhundert.

Birgit Jochens…

… Museumsleiterin, geb. 16. April 1948. Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Hamburg und der Freien Universität Berlin. Wiss. Mitarbeiterin an der Universität Siegen und der Freien Universität Berlin. Seit 1990 Leiterin des Museums Charlottenburg-Wilmersdorf. 12 Jahre Sprecherin der Berliner Regionalmuseen.

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